Taifali,
ein kleiner germanischer Volksstamm in Transdanuvien.
Name: Taifali (Ammian. Marc. XVII
13, 19. 20. XXXI 3, 7. Eutrop. VIII 2. Not. dign. or. V 31; occ. VI 16
= 59. VII 206. XLII 65. Iord. Get. XVI 91); Ταίφαλοι Zosim. IV 25, l. Suid.
1006 ed. Bekker; Thaifali Cl. Mamert. genethl. Maximin, c. 17. Gregor Turon.
hist. Franc. V 7 = Mon. Germ. script. rer. Merov. I 199. Vit. patr. 15
(de S. Senoch abbate) 1 = Mon. Germ. a. O. I 721; αίφαλοι Zosim. II 31,
3; Taifruli Laterc. Ver. XIII 26 = 35 ed. Seeck). Ob der Anlaut im Germanischen
T oder ? gewesen ist, läßt sich ebensowenig feststellen wie
die Bedeutung des Namens (Much bei Hoops Reallex. d. germ. Altertumsk.
IV 306, nach Zeuss D. Deutschen u. ihre Nachbarstämme 433 Ableitung
von dem got. theifan wahrscheinlich). Die Erklärung Müllenhoffs
Deutsche Altertumsk. II 91, unter den T. die in der dakischen Ebene Niedergelassenen
zu verstehen, findet Much a. O. nicht richtig. Über den Namen vgl.
Schönfeld Wörterbuch der altgerm. Personen- u. Völkernamen
219.
Ethnographie. In den T. infolge
ihrer Vergesellschaftung mit den Westgoten Goten zu sehen,
lehnt Much 306 mit dem Hinweise ab, daß gerade die Erhaltung ihres
Namens gegen diese Ansicht spreche. Zosim. II 31, 3 bezeichnet sie wohl
nicht mit Recht als ein Σκυθικόν γένος. Sie waren jedenfalls germanischer
Abstammung.
Wohnsitze und Geschichte. Über
die Sitze der T. in ihrer germanischen Heimat geben die Quellen keinen
Aufschluß. Zum ersten Male begegnen sicher T. als Kampfgenossen der
Goten gegen Kaiser Decius (Iord. Get. XVI 89. Schönfeld o. Suppl.-Bd.
III S. 802). Rappaports (Die Einfälle der Goten in das römische
Reich bis auf Constantin 15) Vermutung, daß sie am Markomannenkriege
des J. 174 n. Chr. gegen Rom teilgenommen hätten, läßt
sich quellenmäßig nicht beweisen. Die Kämpfe der gotischen
Therwingen im Verein mit den ihnen nahestehenden T. gegen die Vandalen
und Gepiden (Cl. Mamert. geneth. Maxim. c. 17) gehört spätestens
in das vorletzte Jahrzehnt des 3. Jhdts., jedenfalls vor 291, in dem diese
Rede gehalten wurde (Schanz Röm. Lit.- Gesch. II² 2, 91). Als
Kaiser Constantius einige Jahrzehnte später die Sarmaten Limigantes
für einen Einfall in römisches Gebiet strafen wollte, befanden
sich unter seinen Hilfsvölkern aus der Nachbarschaft auch T. (Ammian.
Marc. XVII 13. Patsch Anzeig. d. Wien. Akad. d. Wiss. phil.- hist. Kl.
1925, 189). Schmidt Gesch. d. deutsch. Stämme I 79. 323 sucht im Anschluß
an Zeuss 434 ihre Wohnsitze im Banat und in der Kleinen Walachei. Diese
Ansicht wird neuestens durch Patsch 189, 6 dahin richtiggestellt, daß
er ihnen die Kleine Walachei jenseits der Aluta und den angrenzenden Teil
der Großen Walachei zuweist, da die von dem Westgotenkönig Athanarich
im J. 376 n. Chr. nach Preisgabe der Dnjestr-Linie an die Hunnen bezogene
neue befestigte Stellung, die sich vom Gerasus bis an die Donau erstreckte,
auch die Taifalorum terrae berührte (Ammian. Marc. XXXI 3, 7). Richtiger,
aber auf zu kleinem Raume hat Much Deutsche Stammeskunde 116 die T. angesetzt.
Aus der Verteilung des eroberten Landes nach Beendigung des Feldzuges tractus
contiguos Moesiae sibi miles elegit; Taifali proxima suis sedibus obtinebant;
liberi (sc. Sarmatae) terras occupaverant e regione sibi oppositas (Ammian.
Marc. XVII 13. 19) ersieht man, daß die T., da die Sarmaten noch
im Besitze des inneren Landes blieben, nur die südöstlichen Gebiete,
etwa die Grenzgegenden der Walachei zum Banat hin, bekommen haben können
(Zeuss 434). Allerdings erst nach Räumung der Provinz Dacien durch
die Römer (271) hatten die T. die genannten Landstriche besetzen können,
von denen aus sie gelegentlich Einfälle in römisches Gebiet unternahmen
(Zeuss 434. Patsch S.-Ber. Akad. Wien 1928, 6). Von einer Unternehmung
ihrer Reiterei im J. 332, der selbst Kaiser Constantius gewichen sei, berichtet
Zosim. II 31, 3; bei dem bekannten Hasse des Zosimos gegen diesen Herrscher
ist allerdings ein Zweifel an der Wahrheit dieses Berichtes einigermaßen
berechtigt (Rappaport 114. Patsch S.-Ber. Akad. Wien 1928, 30, l). Constantius
dürfte die Feindseligkeiten der T. kaum ohne Ahndung hingenommen und
Gefangene ferne von der Heimat angesiedelt haben. Patsch S.-Ber. Akad.
Wien 1928, 30 bringt nämlich im Anschluß an Rappaport 103, l
meines Erachtens mit Recht die Nachricht bei Symeon Metaphrastes Vita s.
Nicolai (Migne CXVI p. 337f. 342), derzufolge unter diesem Herrscher ein
Aufstand der T. in Großphrygien durch ein starkes militärisches
Aufgebot unterdrückt worden sei, mit diesem Ereignis in Zusammenhang.
Vor den Hunnen suchten die T. in Siebenbürgen Schutz, mußten
aber dort den Westgoten Athanarichs das Feld räumen. Daraufhin schloß
sich ein Teil der T. auswandernden Greutungen an, erlitt aber nach Übersetzung
der Donau unter Anführung des Goten Farnobius (o. Bd. VI S. 1998)
durch den römischen Feldherrn Frigerid (o. Bd. VII S. 102) bei Beroea
eine Niederlage und wurde von diesem in Italien in der Umgebung von Mutina,
Regium Lepidi und Parma angesiedelt (Ammian. Marc. XXXI 9). Für die
Einstellung des Grenzverkehrs mit den T. schon um diese Zeit spricht die
Tatsache, daß Münzfunde in dem alten Brückenkopf Tschelei
mit Gratian abbrechen (Patsch S.-Ber. Akad. Wien 1928, 63, 5). Die Hauptmasse
der T. allerdings scheint erst mit den Goten Athanarichs zu Beginn der
Regierung des Kaisers Theodosius über die Donau in thrakisches Gebiet
gezogen zu sein, wo sie Zosim. IV 25, l und Aurel. Vict. ep. 47 nennen.
Am Anfange des 5. Jhdts. sind T. auch in der Gegend von Poitiers nachweisbar
(Not. dign. occ. XLII 65. Gregor Turon. hist. Franc. V 7 = Mon. Germ. Script.
rer. Merow. I p. 199; vit. patr. 15 [de s. Senoch abbate] l = Mon. Germ.
Script. rer. Merow. I p.721f. Schmidt II 608; vgl. Keune Art. Senoch o.
Bd. II A S. 1469); ob sie dorthin im Gefolge der Westgoten gekommen (Zeuss
435) oder aus den ita1ischen Ansiedlungen dahin verpflanzt worden sind,
ist umstritten (Much 305).
Sitten. Über diese Frage geben
uns die Quellen fast gar keinen Aufschluß; nur Ammian. Marc. XXXI
9, 5 tut der bei den T. verbreiteten Päderastie Erwähnung; Much
306 sieht in dieser Mitteilung eine unberechtigte Verallgemeinerung vereinzelter
Vorkommnisse. Außer der zitierten Literatur vgl. Schmidt Allg. Gesch.
d. deutschen Stämme 131.
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Taifali,
una piccola tribù germanica nel Transdanubio.
Nome: Taifali (Ammian. Marc. XVII
13, 19. 20. XXXI 3, 7. Eutrop. VIII 2. Not. dign. or. V 31; occ. VI 16
= 59. VII 206. XLII 65. Iord. Get. XVI 91); Ταίφαλοι Zosim. IV 25, l. Suid.
1006 ed. Bekker; Thaifali Cl. Mamert. genethl. Maximin, c. 17. Gregor Turon.
hist. Franc. V 7 = Mon. Germ. script. rer. Merov. I 199. Vit. patr. 15
(de S. Senoch abbate) 1 = Mon. Germ. loc. cit. I 721; αίφαλοι Zosim. II
31, 3; Taifruli Laterc. Ver. XIII 26 = 35 ed. Seeck). Se il suono iniziale
nel Germanico sia stato T o ?, non è possibile appurarlo, esattamente
come il significato del nome (Much nel Reallex. d. germ. Altertumsk. di
Hoop IV 306, secondo Zeuss D. Deutschen u. ihre Nachbarstämme 433
probabilmente derivazione dal got. theifan). La spiegazione di Müllenhoff
Deutsche Altertumsk. II 91, di intendere sotto il nome T. coloro che erano
insediati nella pianura dacica, è ritenuta inesatta da Munch loc.
cit. Sul nome cfr. Schönfeld Wörterbuch der altgerm. Personen-
u. Völkernamen 219.
Etnografia. Vedere nei T. dei Goti
in seguito alla loro socializzazione con i Visigoti, è rifiutato
da Munch 306 con l’asserzione che proprio il mantenimento del loro nome
contraddice questa opinione. Zosim. II 31, 3 li chiama erroneamente Σκυθικόν γένος. In ogni caso essi erano di origine germanica.
Sedi e storia. Le fonti non danno
alcuna delucidazione sulle sedi dei T. nella loro patria germanica. Per
la prima volta incontriamo sicuramente i T. come compagni di lotta dei
Goti contro l’imperatore Decio (Iord. Get. XVI 89. Schönfeld sopra
vol. suppl. III pag. 802). La supposizione di Rappaport (Die Einfälle
der Goten in das römische Reich bis auf Constantin 15) che essi abbiano
partecipato nel 174 d.C. alla guerra dei Marcomanni contro Roma, non è
dimostrabile con le fonti. Le lotte dei gotici Tervingi insieme ai loro
vicini T. contro i Vandali e i Gepidi (Cl. Mamert. geneth. Maxim. c. 17)
si collocano al più tardi nel penultimo decennio del III secolo,
in ogni caso prima del 291, in cui fu tenuto questo discorso (Schanz Röm.
Lit.- Gesch. II² 2, 91). Quando l’imperatore Costanzo alcuni decenni
dopo volle punire i Sarmati Limigantes per un’irruzione in territorio romano,
tra i suoi popoli ausiliari delle vicinanze c’erano anche i T. (Ammian.
Marc. XVII 13. Patsch Anzeig. d. Wien. Akad. d. Wiss. phil.- hist. Kl.
1925, 189). Schmidt Gesch. d. deutsch. Stämme I 79. 323 cerca, collegandosi
a Zeuss 434, le loro sedi nel Banato e nella piccola Valacchia. Questa
opinione è recentemente rettificata da Patsch 189, 6 che assegna
loro la piccola Valacchia al di là dell’Aluta e la parte confinante
della grande Valacchia, poiché la nuova posizione fortificata tenuta
dal re dei Visigoti Atanarico nel 376 d.C. dopo l’abbandono della linea
del Dniestr agli unni, che si estendeva dal Gerasus al Danubio, toccava
anche le Taifalorum terrae (Ammian. Marc. XXXI 3, 7). Much Deutsche Stammeskunde
116 ha collocato i T. più esattamente, ma su uno spazio troppo piccolo.
Dalla suddivisione del territorio conquistato dopo il termine della campagna
tractus contiguos Moesiae sibi miles elegit; Taifali proxima suis sedibus
obtinebant; liberi (sc. Sarmatae) terras occupaverant e regione sibi oppositas
(Ammian. Marc. XVII 13. 19) si vede che i T., poiché i Sarmati restavano
ancora in possesso dell’interno del territorio, possono aver ricevuto solo
i territori sudorientali, cioè le regioni della Valacchia confinanti
con il Banato (Zeuss 434). Solo dopo l’abbandono della provincia di Dacia
da parte dei romani (271) i T. avevano potuto occupare i detti territori,
a partire dai quali fecero occasionali incursioni in territorio romano
(Zeuss 434. Patsch S.- Ber. Akad. Wien 1928, 6). Zosimo II 31, 3 racconta
di un’operazione della loro cavalleria nell’anno 332 alla quale sfuggì
lo stesso imperatore Costanzo, ma per il noto odio di Zosimo contro questi
è abbastanza autorizzato il dubbio sulla veridicità del racconto
(Rappaport 114. Patsch S.- Ber. Akad. Wien 1928, 30, l). Costanzo dovrebbe
aver subito le ostilità dei T. non senza punirli e aver insediato
i prigionieri lontano dalla patria. Infatti Patsch S.-Ber. Akad. Wien 1928,
30, collegandosi a Rappaport 103, l, collega con questo avvenimento, a
mio parere giustamente, la notizia in Symeon Metaphrastes Vita s. Nicolai
(Migne CXVI p. 337f. 342), che sotto questo imperatore sarebbe stata repressa
con un forte impiego militare una rivolta dei T. nella Grande Frigia. Per
cercar scampo dagli Unni, i T. cercarono protezione in Transilvania, ma
là dovettero sgomberare il campo ai Visigoti di Atanarico. In seguito,
una parte dei T. si unì all’esodo dei Greutingi, però dopo
il passaggio del Danubio sotto la guida del Goto Farnobio (sopra vol. VI
pag. 1998) subì una sconfitta presso Beroea ad opera del generale
romano Frigerido (sopra vol. VII pag. 102) e da questi fu insediata in
Italia nei dintorni di Mutina, Regium Lepidi e Parma (Ammian. Marc. XXXI
9). Per la cessazione del traffico confinario con i T. già intorno
a questo periodo parla il fatto che i ritrovamenti di monete nella vecchia
testa di ponte di Tschelei si interrompono con Graziano (Patsch S.-Ber.
Akad. Wien 1928, 63, 5). Però il grosso dei T. sembra aver attraversato
il Danubio con i Goti di Atanarico all’inizio del regno dell’imperatore
Teodosio ed essere andato in territorio tracio, dove li nominano Zosim.
IV 25, l e Aurel. Vict. ep. 47. All’inizio del V secolo sono attestabili
dei T. anche nella regione di Poitiers (Not. dign. occ. XLII 65. Gregor
Turon. hist. Franc. V 7 = Mon. Germ. Script. rer. Merow. I p. 199; vit.
patr. 15 [de s. Senoch abbate] l = Mon. Germ. Script. rer. Merow. I p.721
seg. Schmidt II 608; cfr. Keune Art. Senoch sopra vol. II A pag. 1469);
è incerto se essi siano giunti là al seguito dei Visigoti
(Zeuss 435) o siano stati trapiantati là dagli insediamenti italici
(Much 305).
Costumi. Su questo problema le
fonti non ci danno quasi nessun chiarimento; solo Ammian. Marc. XXXI 9,
5 menziona una diffusa pederastia fra i T.; Much 306 vede in questa comunicazione
una infondata generalizzazione di avvenimenti isolati. Oltre alla bibliografia
citata cfr. Schmidt Allg. Gesch. d. deutschen Stämme 131.
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